zuerst einmal entschuldige mich dafür, dass mein neuer Blogeintrag diese Woche ein bisschen auf sich warten ließ. Das lag vor allem daran, dass die Internetverbindung sehr launisch war und je nach dem ob ich Glück oder Pech hatte konnte ich mal zehn Minuten Internet ergattern oder eben auch nicht. Ich möchte mich auch noch ganz herzlich bedanken für die vielen Glückwünsche, die am letzten Dienstag zu meinem Geburtstag hier eingetroffen sind. Das hat mich wirklich sehr gefreut, dass so viele an mich gedacht haben. Wie mir an Dienstag glaubhaft versichert wurde, feiert man den Geburtstag hier so, dass es die Torte in das Gesicht des Geburtstagskindes gibt und dazu noch Eier und Mehl auf den Kopf und die Haare. Das Mehl ist mir glücklicherweise erspart geblieben, aber der sowohl Torte als auch Eier haben ihren Weg in mein Gesicht und Haare gefunden. In der vergangen Woche konnte ich desweiteren zum ersten Mal zusammen mit Fredy, der den Chor in Villa Ecologica führt, eine Chorprobe leiten. Das Ziel ist es an Weihnachten ein paar einfache Lieder im Gottesdient vorsingen zu können. Aber natürlich steht bei dieser Aktion der Spaß im Vordergrund. Da die Proben immer Samstags oder Sonntags stattfinden haben viele von den Jugendlichen ihre jüngeren Geschwister oder Neffen mitgebracht. Es ist erstaunlich wie viel Verantwortung Kinder und gerade Jugendliche hier schon tragen. Außerdem hatte ich das Glück zusammen mit Sonia und ihrer Familie, sowie Senora Anna (die Direktora aus der Cuna) und ihrer Mutter, heute Sonias Eltern besuchen zu dürfen. Schon am frühen Morgen wurde ich von Sonia von Zuhause aufgesammelt. Bevor wir uns jedoch zu dem Haus auf dem Weg machen konnten, haben wir noch alles mögliche eingekauft. Von Käse und Kartoffeln über Katzennahrung bis hin zu Maschendrahtzaun. Der Weg zum Haus ihrer Eltern dauerte etwas länger, was zum einen daran lag, dass der Verkehr wirklich schlecht war und zum anderen daran, dass es sehr, sehr weit am Rande von Arequipa gelegen ist am Fuße einer der großen Berge, die Arequipa umschließen. Bevor wir jedoch an unsere Zielort angekommen sind, musste noch ein kleiner, grüner Streifen, der von dem Fluss erzeugt wird, überquert werden. Es gab Passagen die von Wasser überflutet waren und auch der Weg war ein "bisschen" uneben. Unser kleines Auto hat es zwar heftig hin und her geworfen, aber es hat uns zuverlässig über jegliches Hindernis getragen und so kam es, dass wir letztendlich doch sicher angekommen sind. Der Empfang ist sehr herzlich ausgefallen mit vielen Umarmungen und Bekundungen wie sehr sich doch alle freuen sich kennen zu lernen. Vielleicht sollte ich mich mittlerweile an die so typische peruanische Herzlichkeit und vorallem Gastfreundschaft gewöhnt haben. Habe ich aber nicht. Es überrascht mich immer wieder wenn mir wildfremde Menschen entgegentreten und mich behandeln wie ein Familienmitglied, dass sie zwar schon lange nicht mehr gesehen haben, dass aber unverkennbar in ihre Reihen gehört. Nachdem ich auch ausführlich den Hunden, Hühnern und Katzen vorgestellt wurde, begannen die großen Vorbereitungen für das Essen. Dieses sollte heute jedoch nicht auf dem Gasherd, wie üblich, zubereitet werden, sondern auf traditionelle Weise. Sonias Eltern hatten dafür schon eine kleine Grube ausgehoben und Steine wie zu einer Art Haus darüber aufgeschichtet. Zuerst wurde mithilfe von Feuer, dass an wurzel ähnlichen Ästen entzündet wurde, innerhalb der kleinen Grube unter den Steinen große Hitze erzeugt. Während dieser Prozess im Gange war, bereiteten wir in der Küche das Hühnchen, die Kartoffeln und etwas das Bohnen ähnlich war vor, sowie auch noch einen Salat. Als die Steine selbst bereits schwarz, wurde es als heiß genug empfunden und das gesamte brennende Holz aus der Kuhle entfehrnt, sowie die Asche. Danach kamen sowohl die Kartoffeln als auch das bohnenähnliche Gemüse in die Kuhle. Dazwischen wurden auch immer wieder einige Steine von dem zuvor errichteten Haus gelegt. Zum Schluss wurde das Hühnchen in einer Plastiktüte obendrauf gelegt und nochmals mit Glühendheißen Steinen bedeckt. Darauf wurde ein großes Stück Papier ausgebreitet und mit Erde bedeckt. Wie das gesamte gebilde fertig war hätte ich fast nicht mehr erkannt, dass an dieser Stelle etwas im Boden vor sich hinkocht. So nahtlos fügte sich alles in den sonstigen Boden ein. Nach einiger Zeit wurde dann wieder alles geöffnet und tatsächlich waren alles Nahrungsmittel essbar und haben sogar sehr, sehr gut geschmeckt. Nach dem Essen und der obligatorischen Befragung über Deutschland konnte ich mit Sonias Tochter noch auf einen der Hügel vor der Haustür steigen und einen herrlichen Blick auf ganz Arequipa erhaschen. Ich sende die herzlichsten Grüße nach Deutschland Anna
Liebe Anna,
es freut mich immer sehr von Dir zu lesen, auch wenn ich in letzter Zeit kaum dazu gekommen bin...:/
Deine Erzählungen sind wahnsinnig beeindruckend und ich bin mir sicher du lernst viel und erlebst viel schönes, das du niemals mehr vergessen wirst :)
Viele Grüße und alles Gute aus Neumarkt
Moni
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Verehrte Leser! Mein Name ist Anna, Annie, Anni oder bei meiner Oma zeitweise Annl. Ich habe mich entschlossen ein Jahr als Missionarin auf Zeit in Peru/ Arequipa zu verbringen.