Was hat das kleine Mädchen denn da kurzer Hand am Kreuz des Grabes aufgehängt??
Familie um das Grab herum mit viel Essenswahren.
Auch diese Woche sende ich die herzlichsten Grüße von Arequipa nach Deutschland und bedanke mich ganz herzlich für jegliche Reaktion und Unterstützung. Am vergangenen Samstag war ja Allerheiligen und am Sonntag Allerseelen. Wie auch in Deutschland werden hier an Allerseelen (und teilweise auch an Allerheiligen) die Gräber verstorbener Familienmitglieder besucht. Ich hatte da große Glück, dass mich am vergangenen Samstag eine Arbeitskollegin - Paulina - mit genommen hat auf einen Friedhofsbesuch. Alleine wäre ich dort nämlich nie hingekommen. Noch vor dem eigentlichen Friedhof begrüßten uns bereits farbenprägt Kränze, sowie anderer Krimskrams (Hüte, Essen, Spielzeug, Feldblumen....). Nachdem wir den Friedhof betreten hatten schalte uns zuerst in einer recht beachtlichen Lautstärke die Musik einer Blaskapelle entgegen, als zweites waren deutlich die Rufe kleiner Jungen und ihrer Mütter zu vernehmen die Wasser für die Gräber verkaufen wollten. Nach diesem ersten doch etwas erschlagenden Eindruck kamen zuerst zur rechten und zur linken größe "Wände" in Sicht die einzelne "Fächer" für verbrannte Verstorbene beinhaltete. Als ich mit Paulina so durch diese Reihen ging wurde ich von einem Mann angesprochen, der uns das Grab seines verstorbenen Vaters zeigte und mir alle Heiligen Figuren erklärte, die er in das Grab unterbringen konnte. Sein Vater war erst vor kurzem verstorben und man merkte ihm an wie sehr dieser Verlust ihm das Herz schwer werden ließ. Danach haben Paulina und ich uns den Gräbern in der Erde zugewandt. Hier saßen die Verwandten vom Großvater über den Onkel bis hin zum Enkelkind alle um das Grab herum. Viele haben Getränke mit gebracht und vorallem viel Brot und Esswahren. Bei einigen dieser Familien konnte man im Tausch für zehn Gebet für die verstorbene Person ein Stück Brot erwerben. Oft bringen die Angehörigen ihren Verstorbenen auch Musik mit, die sie zu Lebenszeiten mochten. So gab es einen Mann der mit einer Harfe und Gesang dazu vor einem Grab stand und mit vollster Inbrunst Lieder schmetterte. Die Gräber an sich sind sehr bunt und haben anstatt eines einfachen Grabsteines oft eine Art kleines Häuschen, in dem Heiligen Figuren oder ähnliches befindet. Damit die Gräber auch so bunt bleiben werden sie mit Farbe angemalt. Wir haben einige Familien gesehen, die an diesem Samstag die Gräber neu bemalt haben. So wie mir erzählt wurde, gehen die Menschen hier davon aus, dass ihre Verstorbenen zurück kommen um die Ruhestätte ihrer sterblichen Überreste zu besuchen. Dafür machen die Hinterbliebenen das Grab so schön wie möglich, damit die Toten merken, dass man an sie denkt und sie nicht vergessen hat. Viele Familien hängen dafür auch viele Kränze an die Gräber und Blumen. Paulina hat mir hinterher erklärt, dass dieser Friedhof, ein Friedhof der Armen gewesen ist, auf dem der Reicheren soll es wohl wesentlich ruhiger zu gehen. Liebe Grüße Anna P.S.: Seit neustem schreibe ich auch Beiträge für den Blog "weitblick" der Diozese Eichstätt. Wer dort vorbei schauen will kann das tun unter:
Liebe Anna!
Alles erdenklich Liebe und Gute, besonders viel Gesundheit und Gottes Segen wünschen dir die Stollberger. Lass dir die Ferne an deinem heutigen Ehrentag nicht auf`s Gemüht fallen. Sicherlich ist es auch super interessant, wie bei dir heute Geburtstag gefeiert wird. vielleicht tanzen sie sogar für dich, das könnte ich mir vorstellen.
Deine Berichte verfolgen wir immer mit großem Interesse und es ist schon interessant, wie man auch mit wenig glücklich sein kann. Da müssen wir noch viel lernen.
Übrigens wollte ich dir noch" Hochachtung"sagen, dass du diesen Weg gegangen bist. Ich hätte diesen Mut nicht, aber vielleicht liegt es auch am Alter.
Uns geht es allen gut. Tom macht sehr viel Sport und ist in Eichstätt super glücklich und bei uns ist alles beim Alten.
Dir wünschen wir einen tollen Tag und weiterhin eine gute Zeit.
Wir denken sehr viel an dich, weil wir dich sehr lieb haben!
In Liebe grüßen dich herzlichst Michel, Tom, Christian und Andrea
Genieße, was dir Gott beschieden,
entbehre gern, was du nicht hast!
Ein jeder Stand hat seinen Frieden,
ein jeder Stand auch seine Last.
Reply
Leave a Reply.
Author
Verehrte Leser! Mein Name ist Anna, Annie, Anni oder bei meiner Oma zeitweise Annl. Ich habe mich entschlossen ein Jahr als Missionarin auf Zeit in Peru/ Arequipa zu verbringen.