Liebe Grüße nach Deutschland, wie immer bedanke ich mich ganz herzlich für die Unterstützung. Eure positiven Reaktionen sind mir eine große Hilfe und ich finde es sehr spannend was ihr schreibt. Also keine Scheu davor, mir einen Kommentar dazulassen, ich verspreche auch, dass die Kommentarfunktion nicht beißen wird ;) Da ich mittlerweile mit dem normalen Ablauf im Kindergarten gut vertraut bin, wurden mir in den letzten beiden Wochen schrittweise immer mehr Verantwortung und auch neue Aufgaben zugetraut. So habe ich die ersten Male nur eine halbe Stunde allein auf die Kinder aufgepasst und letzte Woche dann schon einen ganzen Vormittag. Das war deshalb nötig, weil die Chefin des Kindergartens, die ebenfalls Anna heißt, und Andrea, die für die Verwaltung zuständig ist, in den letzten Tagen immer wieder Behördengänge zu erledigen hatten. In Peru läuft das alles ein wenig konfus ab und es kommt durchaus vor, dass der eine oder andere Besuch öfters stattfinden muss. Damit fehlten zwei wichtige Arbeitskräft und die übrigen Senoritas wurden umverteilt, damit dies ausgeglichen werden kann. Mittlerweile gehe ich Sonntags auch immer in Villa Ecologica in den Gottesdienst. Die Gottesdienste sind hier wesentlich entspannter, lockerer und fröhlicher. Wenn der Padre eine halbe Stunde zu spät zum Gottesdienst kommt, weil andere Dinge ihn aufgehalten haben, dann fängt der Gottesdienst eben erst eine halbe Stunde später an. Aber auch die Gemeinde nimmt es nicht sonderlich genau mit der Uhrzeit. Es wird angefangen, wenn genug Leute da sind und wer später kommt, der setzt sich einfach noch dazu, egal ob das kurz vor Schluss ist oder noch am Anfang. Gerade die Musik ist hier um vieles fröhlicher als in Deutschland. Nahezu jedes Lied lädt zum Mitklatschen ein. Wer ein Instrument spielt, darf sich einfach zu den anderen Musikern setzen und mitspielen. Es macht auch nicht, wenn ein kleiner Junge mit seinen Klanghölzern einen völlig falschen Takt spielt, Hauptsache ist, dass er da ist und mitmacht. Einige Jugendliche singen zu den Instrumenten im Chor. Man darf sich das aber nicht so vorstellen wie in Deutschland, dass die übrige Gemeine dem Chor gespannt lauscht. Die Gemeinde singt genauso inbrünstig wie der Chor. Der Unterschied besteht darin, dass der Chor die Liedtexte besitzt, denn hier gibt es keine oder nur sehr wenige Gesangsbücher oder Liedzettel. Zu meiner großen Freude wurde ich am Sonntag eingeladen im Chor mitzusingen und auch, wenn es noch ein bisschen holbrig geht, weil mit die spanischen Wörter nicht so schnell und vorallem nicht so leicht über die Lippen gehen, macht es riesigen Spaß. Letzten Sonntag hatte ich dann ebenfalls das Glück nach der Messe mit P. Serafim und einer Gruppe Jugendliche auf "Mission" in Villa Ecologica zu gehen. Von der "Mission" habe ich nicht mehr so viel mitbekommen, da die Jugendlichen schon während dem Gottesdienst mit einer Bibel unter dem Arm, heiligen Bildchen und einer Menge an Eis losgezogen sind. Aber ich kam mit trotzdem ein bisschen merkwürdig vor durch die Straßen zu ziehen und das Wort Gottes zu verkünden, doch weder meine Begleiter noch denen die wir besuchten, kam es eigenartig vor. An dieser Stelle ist mir wieder aufgefallen, dass Religion hier noch eine ganz andere Rolle spielt. P. Serafim und ich hatten zudem zuerst einige Probleme unsere Jugendlichen wiederzufinden, da Villa Ecologica sehr unübersichtlich sein kann, wenn man sich nicht (gut) auskennt. Gerade am Rande wird die Armut vieler Familien sichtbar. Nach getaner Arbeit haben wir, als Gruppe noch Zeit miteinander verbracht. Natürlich wurde Fussball gespielt, aber auch gemeinsam gegessen und getrunken, außerdem wurde besprochen, wann die nächste "Mission" ist und ich habe eine ganze Reihe neuer, netter Leute kennen gelernt. Gestern und heute habe ich wieder ganz normal in dem Kindergarten gearbeitet. Auch wenn diese Woche kein regulärer Ablauf ist, da der Frühlingsanfang ausgiebig mit Aktionen bedacht wird. Aus diesem Anlass wurde heute im Kindergarten ein Fest gefeiert zudem sich alle Erzieherinnen verkleiden sollten. Aus Mange an Optionen , bin ich als Rotkäppchen gegangen, da es dazu nur einen roten Schal benötigte. Der Kindergarten war sehr liebevoll geschmückt und einige der Mädchen hatten sich so herausgeputzt, dass sie fast wie kleine Bräute aussahen. Natürlich wurde auch getanzt, diesmal jedoch nicht auf traditionelle Art, sondern jeder konnte seinen Körper der Musik folgen lassen, wie er gerade Lust hatte. Ich hoffe es geht euch gut. Liebe Grüße aus Arequipa Anna
Liebe Anna, schön, wieder von dir zu lesen! Ich denke sehr oft an dich und hoffe sehr, dass es dir gut geht und du nicht so viel Heimweh hast!!! So ein Gottesdienst in Peru ist sicher sehr lebendig und nicht so steif, wie es oft hier in Deutschland ist, wobei wir in der Klinikgemeinde ja großes Glück mit unserem Pfarrer haben! Aber so richtig aus sich raus gehen und feiern, tun wir Deutsche eher selten, das ist sehr schade!! Bei uns ist alles gut! Freu mich, wieder von dir zu lesen!! Dicke Umärmelung und ganz liebe Grüße! Kerstin
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Angelika Nießlbeck
9/24/2014 01:21:52 am
Hallo Anna! :)
Es ist immer so schön deine neuen Erlebenisse zu lesen. Ich bin jedes mal richtig gebannt. Es freut mich, dass es dir gut geht und wie es scheint bist du in guten Händen! Das mit der Kirche und der Musik hört sich fantastsich an! Ich kann mir dich gut in diesem Chor vorstellen und sicherlich wird dabei auch oft gelacht! :) Hab noch eine tolle Zeit!!! Ich freu mich wieder von dir zu lesen :)
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Niedermayer Sieglinde u. Georg
9/24/2014 06:21:01 am
Liebe Anna,mit großen Interesse verfolgen wir deine Briefe. Die sind sehr interessant und spannend. Wir freuen uns immer wenn wir etwas Neues von dir hören bzw. lesen. Wir denken oft an dich und bewundern deinen Mut. Laß es dir weiter gut gehen, paß auf dich auf und bis bald.
Sieglinde und Georg
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Monika Schober
9/28/2014 12:42:29 am
Liebe Anna, schön dass es dir gut geht:) wie ich deinen berichten entnehme, blühst du in deiner Arbeit richtig auf, um mal philosophisch zu werden;) und das freut mich riesig! Die Gottesdienste sind bestimmt super und lebendig und mitreißend. Ich denk an dich und freue mich schon auf den nächsten Bericht:)
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Markus Sturm (Ort. Max. :P )
11/6/2014 07:13:10 am
Anna du alte Wurschthaut,
ich finds ja immer interessant was du alles erlebst.
Und ja auch wenn ich vergesslich bin, versuche ich doch regelmäßig deine Einträge zu verfolgen und siehe da heute hab ich nicht mal das kommentieren vergessen. :D
Also ich finde deutsche (v. allem bayerische) Gottesdienste auch sehr schön :P
Des mit der Mission hört sich voll interessant an !!
Und ,wie ich deinem Text entnehmen kann, wirst du da drüben jetzt der Big Boss. :D
Schau aber auch dass du nach dem halben Jahr ( war doch ein halbes oder ? :D ) wieder zurück kommst !
denn was soll Deutschland ohne seine Cancelaria denn machen ?! :D
Hochachtungsvoll
Markus Sturm Ortator Maximus
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Verehrte Leser! Mein Name ist Anna, Annie, Anni oder bei meiner Oma zeitweise Annl. Ich habe mich entschlossen ein Jahr als Missionarin auf Zeit in Peru/ Arequipa zu verbringen.