Meine lieben Leser,
ich hoffe ihr habt alle ein paar schöne Pfingsttage verbracht und das es Euch soweit allen bestens geht.
Bei mir waren die letzten Tage sehr mit Arbeit gesegnet, aber ich bin auch sehr dankbar dafür überall mithelfen zu können wo es nötig ist.
Ich weiß nicht ob ich schon mal von den Armutsgebieten geschrieben habe, die in Richtung Misti liegen. Es sind Gebiete, die teilweise noch ärmer sind als Villa Ecologica und auch schwerer zu erreichen sind, da die Transport Möglichkeiten recht begrenzt sind und wenn überhaupt nicht sehr oft unterwegs sind. Nun ja jedenfalls habe ich es geschafft meine gute Freundin Paulina zu überreden mit mir am letzten Samstag ein bisschen auf Mission in diesen Gebieten zu gehen. Man darf sich das nicht so vorstellen, dass wir rumlaufen und versuchen die Menschen mit unseren schlagkräftigen Argumenten zum katholischen Glauben zu bekehren. Es geht viel mehr darum, den Menschen jemandem zum reden zu geben, jemandem bei dem sie ihre Probleme abladen können. Oder Kranke und Einsamen ein bisschen Gesellschaft zu leisten. Ich glaube fest daran, dass es wichtig ist seine Probleme aussprechen und teilen zu können.
Und in der Tat sind es Geschichten, die mir teilweise so sehr zu Herzen gehen, dass ich mit mir selber nicht mehr so ganz weiß wohin. Wir haben zum Beispiel eine Frau besucht, die einen kleinen Verkaufsladen hat und ihre Probleme und Sorgen schwammen so sehr an der Oberfläche ihres Bewusstseins, dass sie sehr schnell darauf zu sprechen kam. Nachdem ihre Tochter die letzte Arbeitsstelle verloren hat, versucht sie sich und ihre zwei kleinen Kinder mit Verkäufen von gebrannten DvD über Wasser zu halten. Der Vater der Kinder hat die Familie verlassen, wie so oft in den Familien der Armutsgebiete. Die Mutter versucht ihre Tochter so gut es geht zu unterstützen, aber sie kann auch nur helfen und nicht die Verantwortung für die Versorgung der Familie übernehmen. Die Tochter wohnt in Villa Ecologica.
Für den kommenden Mittwoch möchte ich also die Tochter und ihre beiden Kinder besuchen gehen.
Danach haben wir durch Zufall eine Frau getroffen, die alleine in ihrer kleinen Hütte wohnt. Sie war ziemlich betrunken als wir ankamen, und sie spricht zwar ganz gut spanisch, wie sich gegen Ende unseres Aufenthaltes bei ihr rausgestellt hat, aber sie sagt als echte Peruanerin spricht man kein spanisch sondern nur Quechua. Also hatte ich zu Beginn gar keine Möglichkeit mich mit ihr zu unterhalten. Zum Glück kann Paulina Quechua und so hat sie die Unterhaltung dominiert. Bis ich gefragt wurde wo ich denn herkäme und die Frau fragte mich ob ich sie nicht segnen könnte. Ich habe keine Ahnung wie man Leute segnet, aber nach meiner Vorstellung wie so etwas eigentlich ablaufen sollte habe ich das beste getan um sie „richtig“ zu segnen. Danach wollte sie noch das ich ihr aus der Bibel vorlese. Sie konnte weder lesen noch schreiben, aber sie wollte eine Stelle von Salomon hören. Diese Frau hat so sehr nach Gott und seiner Liebe gegiert, dass es mich völlig von Socken gehauen hat. Sie hatte so eine Sehnsucht nach seinem Wort auch wenn ich bezweifle, dass sie alles verstanden was ich vorgelesen habe. Und sie wollte unbedingt mit uns beten, diese betrunkene Frau, die mit fast nichts im letzten Haus des ärmsten Distriktes wohnt wollte, dass wir mit ihr zusammen beten.
Es sind Erfahrungen wie diese die mich voller Optimismus in die Zukunft unserer Pfarrei schauen lassen.
In Canteras lassen sich kaum neue Entwicklungen verzeichnen. Zwei mal die Woche verbringe ich den gesamten Nachmittag dort. Manchmal glaube ich, dass wir unheimliche Fortschritte gemacht haben, wenn einmal alle Kinder pünktlich zur Tauf – oder Kommunionsvorbereitung erscheinen und dann wieder mit fadenscheinigen Ausreden nicht zum Unterricht kommen, aber wir lassen uns nicht unterkriegen. Es ist ja logisch, dass sich nicht auf einmal alles ändern wird. Auf spanisch sagt man so schön „poco a poco“ was man vermutlich auf Deutsch mit „Stück für Stück“ übersetzen würde. Ich setzte große Hoffnungen in Canteras und insbesondere in ihre Jugend.
Meine lieben Freunde ich wünsche euch das bestehen
Eure anna
ich hoffe ihr habt alle ein paar schöne Pfingsttage verbracht und das es Euch soweit allen bestens geht.
Bei mir waren die letzten Tage sehr mit Arbeit gesegnet, aber ich bin auch sehr dankbar dafür überall mithelfen zu können wo es nötig ist.
Ich weiß nicht ob ich schon mal von den Armutsgebieten geschrieben habe, die in Richtung Misti liegen. Es sind Gebiete, die teilweise noch ärmer sind als Villa Ecologica und auch schwerer zu erreichen sind, da die Transport Möglichkeiten recht begrenzt sind und wenn überhaupt nicht sehr oft unterwegs sind. Nun ja jedenfalls habe ich es geschafft meine gute Freundin Paulina zu überreden mit mir am letzten Samstag ein bisschen auf Mission in diesen Gebieten zu gehen. Man darf sich das nicht so vorstellen, dass wir rumlaufen und versuchen die Menschen mit unseren schlagkräftigen Argumenten zum katholischen Glauben zu bekehren. Es geht viel mehr darum, den Menschen jemandem zum reden zu geben, jemandem bei dem sie ihre Probleme abladen können. Oder Kranke und Einsamen ein bisschen Gesellschaft zu leisten. Ich glaube fest daran, dass es wichtig ist seine Probleme aussprechen und teilen zu können.
Und in der Tat sind es Geschichten, die mir teilweise so sehr zu Herzen gehen, dass ich mit mir selber nicht mehr so ganz weiß wohin. Wir haben zum Beispiel eine Frau besucht, die einen kleinen Verkaufsladen hat und ihre Probleme und Sorgen schwammen so sehr an der Oberfläche ihres Bewusstseins, dass sie sehr schnell darauf zu sprechen kam. Nachdem ihre Tochter die letzte Arbeitsstelle verloren hat, versucht sie sich und ihre zwei kleinen Kinder mit Verkäufen von gebrannten DvD über Wasser zu halten. Der Vater der Kinder hat die Familie verlassen, wie so oft in den Familien der Armutsgebiete. Die Mutter versucht ihre Tochter so gut es geht zu unterstützen, aber sie kann auch nur helfen und nicht die Verantwortung für die Versorgung der Familie übernehmen. Die Tochter wohnt in Villa Ecologica.
Für den kommenden Mittwoch möchte ich also die Tochter und ihre beiden Kinder besuchen gehen.
Danach haben wir durch Zufall eine Frau getroffen, die alleine in ihrer kleinen Hütte wohnt. Sie war ziemlich betrunken als wir ankamen, und sie spricht zwar ganz gut spanisch, wie sich gegen Ende unseres Aufenthaltes bei ihr rausgestellt hat, aber sie sagt als echte Peruanerin spricht man kein spanisch sondern nur Quechua. Also hatte ich zu Beginn gar keine Möglichkeit mich mit ihr zu unterhalten. Zum Glück kann Paulina Quechua und so hat sie die Unterhaltung dominiert. Bis ich gefragt wurde wo ich denn herkäme und die Frau fragte mich ob ich sie nicht segnen könnte. Ich habe keine Ahnung wie man Leute segnet, aber nach meiner Vorstellung wie so etwas eigentlich ablaufen sollte habe ich das beste getan um sie „richtig“ zu segnen. Danach wollte sie noch das ich ihr aus der Bibel vorlese. Sie konnte weder lesen noch schreiben, aber sie wollte eine Stelle von Salomon hören. Diese Frau hat so sehr nach Gott und seiner Liebe gegiert, dass es mich völlig von Socken gehauen hat. Sie hatte so eine Sehnsucht nach seinem Wort auch wenn ich bezweifle, dass sie alles verstanden was ich vorgelesen habe. Und sie wollte unbedingt mit uns beten, diese betrunkene Frau, die mit fast nichts im letzten Haus des ärmsten Distriktes wohnt wollte, dass wir mit ihr zusammen beten.
Es sind Erfahrungen wie diese die mich voller Optimismus in die Zukunft unserer Pfarrei schauen lassen.
In Canteras lassen sich kaum neue Entwicklungen verzeichnen. Zwei mal die Woche verbringe ich den gesamten Nachmittag dort. Manchmal glaube ich, dass wir unheimliche Fortschritte gemacht haben, wenn einmal alle Kinder pünktlich zur Tauf – oder Kommunionsvorbereitung erscheinen und dann wieder mit fadenscheinigen Ausreden nicht zum Unterricht kommen, aber wir lassen uns nicht unterkriegen. Es ist ja logisch, dass sich nicht auf einmal alles ändern wird. Auf spanisch sagt man so schön „poco a poco“ was man vermutlich auf Deutsch mit „Stück für Stück“ übersetzen würde. Ich setzte große Hoffnungen in Canteras und insbesondere in ihre Jugend.
Meine lieben Freunde ich wünsche euch das bestehen
Eure anna